Die Altmark: Sagenhaft, kunstvoll, einfach fantastisch

Rund um Weihnachten die Heimat neu entdecken.

Schloss der Märchen Schlossküche c Cornelia Wiechmann

Sie wollen rund um Weihnachten zur Ruhe kommen? Dann schnappen Sie sich doch ein gutes Buch und machen es sich zu Hause gemütlich. Passenden Lesestoff bietet Ihnen die vielseitige altmärkische Literaturlandschaft. Oder sie genießen einen altmärkischen Winterspaziergang durch beeindruckende Natur, beschauliche Dörfer und malerische Städtchen, inspiriert durch altmärkische Mythen und Sagen.

Beflügelt durch die sagenhafte Landschaft, gehören in der Altmark von jeher die alten, überlieferten Geschichten dazu, die das Unerklärliche begreiflicher machen. Die bekanntesten Sagen handeln von Riesen, Läusen, Brandstiftern, Teufeln und Räubern, bieten aber auch Erklärungen für den Mittelpunkt der Welt oder die Entstehung des Arendsee als dem größten See Sachsen-Anhalts. Diese Geschichten sind eng verbunden mit der Geschichte der Altmark. Sie sind zudem der Nährboden einzigartiger Kunst- und Kulturschätze, die so nur in der Altmark gedeihen können und konnten.

Der Leidensgeschichte der vermeintlichen Brandstifterin Grete Minde hat Theodor Fontane in seiner gleichnamigen Novelle ein Denkmal gesetzt. Ob Grete Minde die Stadt Tangermünde wirklich niedergebrannt hat, darüber streiten sich die Experten bis heute. Am besten machen Sie sich in Tangermünde selber ein Bild. Verpassen Sie dabei nicht das »Goldene Schwurkästchen« im »Stadtgeschichtlichen Museum« sowie die zahlreichen anderen Galerien und Museen in der schönsten Kleinstadt Deutschlands 2019.

In Stendal soll der Streit um das schönere der beiden Stadttore für einen aufstrebenden Architekten tödlich geendet sein. Vergleichen Sie das »Tangermünder To« und »Uenglinger Tor« am besten selber und genießen Sie die traumhafte Backsteinromantik der Hansestadt. Stendal hat dabei neben ganz viel echter Historie auch schauerliche Legenden zu bieten. Gruselige Geschichten ranken sich zum Beispiel um den Dom St. Nikolaus, die Rolandssäule oder die Relikte des kaiserlichen Fürstenhofes wie den Neidkopf in der Breiten Straße 39. Alles über »Märchen, Sagen und Symbole.« erfahren darüber hinaus in der gleichnamigen Ausstellung im »Winckelmann-Museum Stendal« vom 4. Dezember 2021 bis 27. März 2022.

Angeblich verdankt der größte See Sachsen-Anhalts seinen Namen dem Ausruf »Arend, seh!«. Dort, wo heute der Arendsee liegt, soll ein Schloss gestanden haben, das im Erdboden versank. Tatsächlich ist die blaue Perle der Altmark durch einen Salzstockeinbruch entstanden. Dass Arend und seine Frau aber die einzigen Überlebenden waren, gehört ins Reich der altmärkischen Sagen. Den Naturapostel und Lebensreformer Gustav Nagel gab es wirklich. Wandeln Sie rund um den Arendsee auf seinen mystischen Spuren.

Am Ortseingang von Kamern im Elb-Havel-Winkel thront die denkmalgeschützte »Hedemicke«, ein sehr alter Kiefernstamm. Wandern Sie entlang des Sagenpfades auf dem »Frau-Harke-Berg« bis hoch nach ganz oben auf die Teufelskanzel des Berges. Dort hat die starke Riesin Frau Harke im Berg gelebt. Von den Gipfeln der Kamernschen Berge genießen Sie einen fantastischen Blick auf die Dom- und Hansestadt Havelberg und das Havelland.

Die Altmark ist zudem voll von sagenhaften Steinen, aufgetürmt zu mächtigen Großsteingräbern, die nicht Menschen, sondern Hünen und andere Fabelwesen errichtet haben müssen. Die Megalith-Kultur entdecken Sie am besten auf eigene Faust rund um Diesdorf, Molmke, Drebenstedt, Bornsen, Lüdelsen, Stöckheim, Mehmke, Kläden und Steinfeld. Fernab von Stress und Hektik erkunden Sie ganz individuell auch den »Findlingspark Darnewitz« mit vielen Schautafeln.

Den Mittelpunkt der Welt finden Sie der Sage nach in Poppau in unmittelbarer Nähe zum echten Ökodorf Sieben Linden, dass neben einer nachhaltigen Lebensweise auch für ein reiches Kunst- und Kulturleben steht.

Begeben Sie sich in Bismark auf Spurensuche nach der »Goldenen Laus«, entdecken Sie dabei die alte Turmruine aus Feldsteinen als weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Spüren Sie dem mystischen Flair des einstigen Wallfahrtsortes nach.

Die»Künstlerstadt Kalbe« begegnet mittels Kunst und Kultur den Folgen des demografischen Wandels und das mit großem Erfolg. Zurzeit bringt die altmarkweite Kunstlotterie »Kunst gewinnt! 2022« Kunst bis in die letzte Ecke der Altmark hinein. Zu gewinnen gibt es Konzerte, Lesungen oder Tanz-Performances internationaler Künstler, die Sie als Gewinner im heimischen Garten, Wohnzimmer oder Dorfgemeinschaftshaus genießen können. Zu den neuesten Kunstprojekten gehört auch der Hörspaziergang »Kalbe 2030«, der Sie in die Zukunft Kalbes führt und den Sie kostenfrei herunterladen können, um Kalbe dann ganz individuell zu entdecken.

Sie möchten in die altmärkische Sagenwelt ganz gemütlich zu Hause eintauchen. Dann empfehlen wir Ihnen »Das große Sagenbuch der Altmark: von A wie Abbendorf bis Z wie Zichtau« von Hanns. H.F. Schmidt. Wunderbare Altmark-Bilder kombiniert mit spannender Geschichte finden Sie in »Die Altmark« von Bernd Siegmund und Thomas Grundner.

Welch ein fröhliches Gewimmel auf dem Stendaler Markt- oder Winckelmannplatz. Im druckfrischen ersten Wimmelbuch der Hansestadt entdecken schon Mini-Altmärker viele interessante Details. Absolut empfehlenswert ist auch das ganz neu erschienene Buch: »Sagenhafte Altmark: Sagen, Mythen und Geschichten aus der schönsten Gegend Deutschlands« von Jörn Birkenstock. Der Autor holt auf humorvolle Weise die Mythen, Sagen und Geschichten aus der Altmark aus der Vergangenheit in die heutige Zeit. Ein Buch für den ruhigen Abend am knisternden Kaminfeuer, oder zum Vorlesen für Kinder.

Bitte informieren Sie sich vor Ihrer Anreise bei den örtlichen Tourist-Informationen über aktuelle Lockerungen und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

 



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