Umfrage des Altmarkkreis Salzwedel zu Digitalisierung

447 Bürgerinnen & Bürger haben sich an Online-Umfrage beteiligt | Ergebnisse stellen Grundlage für digitale Agenda des Altmarkkreises Salzwedel dar

Von Mitte Februar bis Ende April diesen Jahres fand eine Online-Befragung des Altmarkkreises Salzwedel zum Thema Digitalisierung statt. Durchgeführt wurde diese Online-Befragung im Rahmen des Projektes „Regionales Digitalisierungszentrum“. Insgesamt nahmen 447 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises an der Umfrage teil, wobei der Frauenanteil leicht höher, bei 51,23 % und der Anteil der männlichen Umfrageteilnehmer bei 47,43 % lag. Die Ergebnisse dieser Befragung dienen als Grundlage für die Erstellung einer regionalen digitalen Agenda. Diese Agenda dient als politisch‐strategischer Ansatz, kreiseigene Handlungsstrategien, um weitere Zielstellungen und Maßnahmen im Themenfeld der Digitalisierung zu erweitern. 

„Es ist mir wichtig die Bürgerinnen und Bürger an möglichen Schnittstellen mit einzubinden. Für die Erstellung einer digitalen Agenda für unseren Landkreis ist eine Bedarfsanalyse ein wichtiger Schritt“, so der Landrat. 

Neben der Online-Einwohnerbefragung wurden zur Bedarfsanalyse auch unterschiedliche Akteure aus der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Kommunalpolitik im Altmarkkreis Salzwedel befragt. Durch diese Vorgehensweise sollen möglichst viele Sichtweisen einfließen, um den bestmöglichen Nutzen digitaler Anwendungen und Technologien für die Einwohner des Altmarkkreises zu erschließen und sich so optimal an regionale Bedarfe anzupassen. 

Es folgt eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse: 

Die Befragung ergab, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer den Begriff der „Digitalisierung“ mit schnellem Internet (57,05 %) verbindet, gefolgt von einer Vereinfachung der Kommunikation (45,86 %) und einem effizienteren Arbeiten (38,26 %). Des Weiteren sehen 37,81 % für sich keine Hindernisse in der Nutzung von digitalen Anwendungen. Ein Fünftel der Befragten gibt jedoch an, dass unzureichende IT-Sicherheit bzw. datenschutzrechtliche Hemmnisse (22,32 %) Hindernisse darstellen sowie das Fehlen einer ausreichenden Internetverfügbarkeit (21,41 %). 

Die Mehrheit der Befragten nutzt das Internet im Allgemeinen (71,56 %), um sich über Neuigkeiten und Veranstaltungen in der Region zu informieren. Ein weiteres wichtiges Medium bildet weiterhin die Tageszeitung mit 61,24 % (Volkstimme und Altmark Zeitung). Über die Hälfte der Teilnehmer und Teilnehmerinnen informiert sich darüber, 43,12 % der Befragten erfahren durch Bekannte von Neuigkeiten sowie interessanten Veranstaltungen und 36,24 % nutzen hierfür Facebook. Durch Flyer im Briefkasten sowie Newsletter informieren sich lediglich etwa 10 % der Befragten. 

Fast Dreiviertel der Befragten (72,81 %) findet, dass auch ältere Mitbürger den grundlegenden Umgang mit Internet, Smartphone oder Tablet beherrschen sollten. Der Hauptnutzen wird in einem besseren Kontakt zu Verwandten und Bekannten (83,07 %) gesehen. Hierzu ist die Projektumsetzung „Digitale Teilhabe und Souveränität im Alter stärken“ gegen Ende dieses Jahres geplant. 

96,59 % der Befragten stufen Medienkompetenz und Technologieverständnis bei Schülern als wichtig bis sehr wichtig ein und sehen darin eine Schlüsselkompetenz in einer zunehmend digitaler werdenden Welt. Von den meisten wird das Elternhaus (79,06%) als erster Ansatzpunkt für das Erlernen des richtigen Umgangs mit den Medien gesehen, als wichtig wird aber auch die Einbindung in der Grundschule (61,88%), der Sekundarschule bzw. dem Gymnasium (57,18%) erachtet, z. B. durch ein Unterrichtsfach, eine fächerübergreifende Einbindung, Projekttage und Arbeitsgruppen. Zudem wurde die entsprechende Weiterbildung von Lehrern in diesem Bereich als grundlegend erachtet. 

Ein Drittel der Befragten (35,49 %) gab außerdem an, dass sie auf das Angebot des ÖPNVs öfter zurückzugreifen würden, wenn der Rufbus auch online bestellt werden könne. Mit dem Forschungsprojekt "RelAiS-Reallabor Altmarkkreis Salzwedel", welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, soll das Rufbus-Angebot im Altmarkkreis Salzwedel durch die Digitalisierung zukünftig flexibler und kundenfreundlicher gestaltet werden. 

Ein CoWorking Space bezeichnet eine Form von ausgestatteten Großraumbüros, in die sich Freiberufler, Angestellte oder kleiner Start-ups flexibel (tag-, wochen- oder monatsweise) einmieten können. Für 8,98 % wäre diese Form des Arbeitens von Interesse. Dies entspricht einer Anzahl von 37 Personen. 10,68 % könnten sich vorstellen, dass der Punkt vielleicht in Zukunft für Ihre Arbeit interessant werden könnte. Aus der Befragung ergibt sich, dass die Hauptzielgruppe Angestellte wären, gefolgt von leitenden Angestellten und Selbstständigen. 

Die Erstellung einer digitalen Agenda für den Altmarkkreis Salzwedel soll bis Mitte 2021 abgeschlossen sein. Im Anschluss daran soll eine koordinierte Umsetzung der definierten Zielstellungen und Maßnahmen im Altmarkkreis Salzwedel erfolgen.   

Kontakt für weitere Auskünfte: 
Digitalisierungszentrum Altmarkkreis Salzwedel | Claudia Schulz 
Tel. 03901 840 170 | claudia.schulz(at)altmarkkreis-salzwedel.de 

Hintergrund: 
Gefördert wird das Projekt im Rahmen der „Digitalen Agenda“ des Landes Sachsen-Anhalt durch das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung. In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit insgesamt fünf Zentren dieser Art. 
 


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