Diesdorfer Süßmost-, Weinkelterei & Edeldestille GmbH
Bergstr. 1
D-29413 Diesdorf
Telefon: 03902 317
Fax: 03902 950080
E-Mail: info(at)diesdorfer.de
Internet: www.diesdorfer.de
Seit vier Generationen gibt es die „Süßmost-, Weinkelterei und Edeldestille“ im Diesdorfer Familienbetrieb. Matthias Schulz teilt sich die Geschäftsführung mit seinem Vater Stefan Schulz. „Ich bin ein Technologie-Mensch. Mehr noch als über die Schorle, die am Ende rauskommt, freue ich mich, wenn sich die Maschinen drehen und alles funktioniert“, sagt der Diplom-Ingenieur. Er schätzt an seiner Arbeit vor allem die Produktentwicklung und das Ausprobieren. „Trotz ähnlicher Prozesse haben wir eine große Vielseitigkeit und immer wieder neue Artikel.“
Die Mosterei bekommt auch Aufträge von anderen Firmen, die Obst verarbeiten oder Getränke produzieren lassen wollen. „Da geht’s auch mal um exotische Waren. Gerade haben wir zum Beispiel Datteln bekommen. Oder kürzlich wollte ein Start-Up bei uns Weinschorle produzieren lassen. Dann probieren wir aus und entwickeln neue Herstellungsverfahren. Das ist schon spannend.“ Angefangen hat alles 1935, als Matthias’ Urgroßeltern einen kleinen Laden und eine Eisdiele betreiben. Damals kauften sie nebenbei Obst an, das gepresst und zu Wein vergoren wurde, damals „nur mit Küchentechnik“. Über die Jahre entstand daraus eine kleine Mosterei. Die überdauerte den Krieg und durfte sogar in der DDR als Privatbetrieb weiterlaufen.
Zu DDR-Zeiten waren die Altmärker froh, dass es die Mosterei gab. Die 90er Jahre nach der Wende allerdings waren für Familie Schulz eine schwierige Phase. Nun gab es viele neue aufregende Getränke zu probieren, klassischer Fruchtsaft war nicht mehr angesagt. Dafür kamen Kunden aus Niedersachsen, die in der Altmark Obst pressen lassen konnten und begeistert waren, dass das „noch richtig handwerklich gemacht wird“. Schulzes verkaufen ihre Getränke in dieser Zeit viel auf Wochenmärkten und ganz langsam wächst der Familienbetrieb.
Heute werden in der Mosterei etwa tausend Tonnen Obst im Jahr verarbeitet, achtzig Prozent davon sind Äpfel, denn Apfelsaft ist nach wie vor Produkt Nummer eins. Der Betrieb steht auf vielen Standbeinen, das einstige Portfolio von Säften und Obstweinen hat sich stark erweitert. Seit 2008 gibt es die „hochprozentige Sparte“, für die Matthias verantwortlich ist: Edelbrände und Liköre, ein eigener Gin und der „Oldmark Whisky“ - der erste Single Malt Whisky der Altmark. Für die Wintersaison werden Fruchtglühweine und Punsch produziert. Daneben läuft nach wie vor die klassische Lohnverarbeitung: Privatleute bringen ihr Obst aus dem Garten, um es in der Mosterei verarbeiten zu lassen. Es gibt überall in der Altmark saisonale Annahmestellen, wo man Obst gegen Säfte tauschen kann. Die Getränke werden im eigenen Hofladen und über Supermärkte in Sachsen-Anhalt und im östlichen Niedersachsen verkauft. Dazu kommen Direktlieferungen an Schulen und Gastronomen. Vom Mostereien-Sterben ist das Diesdorfer Unternehmen aber nicht betroffen. „Jedes Jahr brechen in Deutschland zwei bis drei Mostereien weg, weil keine Nachfolge gefunden wird. Junge Menschen wollen so eine Arbeit nicht mehr machen. Die wenigen Mostereien, die bleiben, decken immer größere Gebiete ab.“
Selbst für ein skandinavisches Unternehmen wird in Diesdorf Bio-Apfelsaft produziert, der dort unter dem Label Made in Germany verkauft wird. „Da hat ein skandinavisches Unternehmen bei uns angefragt, ob wir deren Bio-Obst pressen. Wir erkundigten uns, ob es keine Mostereien vor Ort gäbe. Da erklärten sie uns, dass bei ihnen die Betriebe so groß und automatisiert sind, dass die solche kleinen Mengen gar nicht abnehmen. Wir sind stolz darauf, dass unser qualitatives Handwerk nach wie vor so geschätzt wird.“
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